Ratgeber Eierstockkrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeDer Eierstockkrebs gehört zu den seltenen Tumorerkrankungen. Mit höherem Lebensalter der Frau nimmt auch das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, zu. Das Erkrankungsalter liegt durchschnittlich bei ca. 68 Jahren. Zusätzlich zu genetischen Einflüssen können Kinderlosigkeit wie auch Unfruchtbarkeit mögliche Risikofaktoren sein. Eierstockkrebs kann sich als Metastasen aus anderen Tumoren bilden. Oder er bildet sich im Eierstock selbst. Unterschieden werden folgende Tumorarten je nach Ursprung: Keimstrang-Stromatumoren, Oberflächenepithel-Tumoren und Keimzell-Tumoren.
Die Eierstöcke (Ovarien) befinden sich links und rechts an der Gebärmutter. Sie geben während der Periode eine Eizelle ab, diese wandert über den Eileiter in die Gebärmutter.
Eine adjuvante Therapie ist diejenige, die auf eine Operation folgt. Dies könnte beim Eierstockkrebs z. B. die Chemotherapie sein. Der Begriff Adnexe ist der medizinische Terminus für die Eierstöcke und den Eileiter. Bei der Biopsie wird Gewebe für die Klassifizierung des Tumors entnommen. Ein Tumor kann gutartig oder bösartig sein. Gutartige Tumoren werden benigne genannt, bösartige maligne. Benigne Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht ins umliegende Gewebe hineinwachsen. Metastasen entstehen, wenn sich ein Tumor durch Absiedlungen in Blut- oder Lymphgefäßsystem in andere Organe ausbreitet. Dann kann eine Hysterektomie nötig sein, bei der die Gebärmutter operativ entfernt wird.
Eierstockkrebs zeigt im Frühstadium i. d. R. keine Symptome. Deshalb wird er in vielen Fällen erst sehr spät diagnostiziert. Mögliche Symptome könnten u. a. Regelschmerzen, Störungen im Zyklus oder Blutungen nach der Menopause sein. In einem ersten Gespräch erfragt der Arzt Dauer, Art und Umfang der Symptome und ermittelt mögliche Risikofaktoren.
Mit einer Sonografie (Ultraschalluntersuchung) der Eierstöcke können bei Verdacht mögliche Geschwülste ausgemacht werden. Des Weiteren werden mit einer Blutuntersuchung mögliche Tumormarker ermittelt. Darüber hinaus kann mit einer Biopsie eine Gewebeprobe entnommen werden. Bei Verdacht auf Bildung von Metastasen werden Röntgen, Kernspintomografie oder die Computertomografie eingesetzt.
Während der Operation wird eine Biopsie des betroffenen Gewebes vorgenommen. Ist der Befund positiv, werden im weiteren Verlauf die Eierstöcke, das Bauchnetz, der Eileiter, Teile des Bauchfells und z. T. auch umliegende Lymphknoten entfernt.
Begleitende Therapiemöglichkeiten wären dann Strahlen-, Chemo- oder die Hormontherapie. Wobei in den meisten Fällen die Chemotherapie nach der Operation eingesetzt wird. Dabei wird eine Kombination aus mehreren Medikamenten (Zytostatika) eingesetzt. Diese sollen das Zellwachstum der Krebszellen hemmen, greifen allerdings auch die gesunden Zellen an. Dies kann u. a. zu Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Haarausfall führen.
Was ist Eierstockkrebs?
Eierstockkrebs, d. h. bösartige Geschwülste des Eierstocks (Ovar bzw. Ovarium), zählen zu den seltenen Krebserkrankungen. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken jedes Jahr rund 9.000 deutsche Frauen an Eierstockkrebs. Im Vergleich zu anderen gynäkologischen Tumoren ist die Sterberate jedoch – bedingt durch fehlende Früherkennungsmaßnahmen, mangelnde Frühsymptome und die eher ungünstige Prognose aufgrund des späten Stadiums zum Zeitpunkt der Diagnose – etwa doppelt so hoch. In den letzten zehn Jahren ist die Mortalitätsrate jedoch rückläufig, da immer bessere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Im europäischen Vergleich zeigt sich bezüglich der Erkrankungsraten ein Nord-Süd-Gefälle. Laut RKI erkranken mehr Frauen in Litauen an Eierstockkrebs als in Griechenland oder Portugal.
Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, nimmt mit höherem Lebensalter zu. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei ca. 68 Jahren. Ein höheres Risiko tragen Frauen, die keine Kinder zur Welt gebracht haben. Auch genetische Faktoren, die eine Erkrankung begünstigen können, sind bekannt. Einflüsse, die den Eisprung unterdrücken, wie die Anwendung hormoneller Kontrazeptiva (Mittel zur Schwangerschaftsverhütung) sowie Geburten und Stillen hingegen senken das Erkrankungsrisiko.
Die Eierstöcke (Ovarien) sind Teile der weiblichen Fortpflanzungsorgane. Sie sind pflaumengroß, treten paarig auf und befinden sich links bzw. rechts der Gebärmutter. Die Eierstöcke erfüllen eine generative Funktion (d. h. sie produzieren befruchtungsfähige Eizellen) und eine vegetative Funktion (d. h. sie bilden die Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen). Während des Monatszyklus der Frau wird aus einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle abgegeben, die über den Eileiter zur Gebärmutter wandert, um sich dort nach der Befruchtung einzunisten bzw. unbefruchtet abgestoßen zu werden.
Das Wort Krebs wird umgangssprachlich für maligne (bösartige) Tumoren verwendet. Krebszellen teilen sich unkontrolliert, wodurch die Tumoren (Geschwülste) in umliegendes Gewebe wachsen können. Verbreiten sich die Krebszellen über Blut- oder Lymphe, können sie sog. Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Eierstockkrebs kann aus Absiedelung anderer Tumoren als Metastasen entstehen oder im Eierstock selbst seinen Ursprung haben. Ovarialtumoren werden gemäß der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation – je nach Zelltyp – in Oberflächenepithel-Tumoren, Keimstrang-Stromatumoren und Keimzell-Tumoren untergliedert. In mehr als der Hälfte der Fälle handelt es sich um Epitheltumoren.
Antje Habekuß